Wie Tagebuch schreiben Deine Therapie unterstützen kann

An meinem 11. Geburtstag fing ich damit an und es begleitet mich noch bis heute – das Tagebuch schreiben. Meine Therapeutin meinte, dass das einfache Schreiben, wie ich es damals angefangen habe, eine Art (Ersatz-)Therapie für mich war. Vielleicht schreibst Du ja auch Tagebuch oder hattest es immer mal wieder vor, daher heute das Hintergrundwissen warum uns Tagebuch schreiben so gut tut und wie Du es am besten für Dich zur Unterstützung nutzen kannst.

Vorteile des Tagebuch-Schreibens:

  • regelmäßiges Tagebuchschreiben hilft dabei Gedanken und Gefühle besser zu verstehen
  • fördert die Fokussierung auf das eigene Selbst, so ist Selbstreflexion besser möglich
  • kann digital und klassisch per Stift und Papier geführt werden, also jederzeit möglich
  • kann kreative Prozesse anstoßen, die zu schnelleren positiven Selbstveränderung führen kann
  • kann heilende Effekte haben, besonders bei der Verarbeitung von negativen Erfahrungen
  • regelmäßiges Schreiben lässt Muster des Alltags besser erkennen, wodurch Du Dich besser kennenlernst ( hilfreich bei der Stressbewältigung, Ausprobieren neuer Dinge, Entdeckung verborgener Wünsche)
  • offen über Gefühle, Ängste und Wünsche zu sprechen, fällt uns einfacher in schriftlicher Form

Ähnlich wie bei der klassischen Therapiesitzung, in der wir reden, ist das Schreiben eine Form des Selbstausdrucks. Vor allem das regelmäßige Schreiben deckt Muster/Gewohnheiten, Wünschen u.Ä. auf. Wir lernen, dass wir durch unser Handeln bestimmte Ergebnisse folgen, genauso wie durch unser Nicht-Handeln.

Da ein Tagebuch möglichst nur für uns gedacht ist, kann man sich ehrlich mit sich und anderen auseinandersetzen.

Beim Tagebuch Schreiben gibt es kein falsches Schreiben.

Mach was Dir gefällt, schreib in der Ich-Perspektive, schreib in Gedichtform, in Haikus, in Stichworten. Schreib aus der Perspektive eines Reporters. Du kannst Zeichnungen hinzufügen, Fotos einkleben. Konkrete Regeln gibt es dazu nicht.

Was allerdings helfen kann:

  • Gleicher Ort, gleiche Zeit
  • nicht Umfang , sondern Regelmäßigkeit. Lieber 5min täglich als alle 5 Wochen
  • 10-30min am Tag
  • entspannte Umgebung
  • nach Therapiesitzungen kurze Stichworte als Zusammenfassung notieren
  • datieren, neben dem Tag empfiehlt es sich auch die Uhrzeit und die Motivation für den Eintrag niederzuschreiben

Bei Schreibblockaden probiers mal hiermit:

  • Frag dich: wie fühlst Du Dich heute? ; Wofür bist Du dankbar? ; Wovor hast Du Angst?; Was bedrückt Dich gerade?
  • Schreib über Gedanken des Tages oder schreib eine Zusammenfassung des Tages/ der Therapiesitzung
  • Welche Veränderungen wünscht Du Dir? Welche konntest du schon umsetzen?
  • Notiere Wochen-, Monats- und Jahresziele
  • Schreib über Deine Träume
  • Notiere (Teil-)Erfolge
  • Notiere Misserfolge und frag Dich was Du beim nächsten Mal besser machen kannst
  • notiere Dir Fragen für Deine nächste Therapiesitzung

Waren Dir die Vorteile des Tagebuchschreibens bereits bekannt? Schreibst Du selbst Tagebuch oder hast Du es vor?

Lebe bewusst. Liebe bewusst. Lache bewusst.

Deine Fride

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